Partnerschaft mit OXFAM

Im Mai 2020 sind wir eine mehrjährige Partnerschaft mit Oxfam Italia eingegangen, um das Konzept von „gesünderer und nachhaltigerer Ernährung“ nicht nur für die Umwelt und die Verbraucher, sondern auch für die Produzenten zu fördern.

Oxfam, ein Bündnis von 21 in über 60 Ländern der Welt aktiven Nichtregierungsorganisationen, setzt sich dafür ein, Ungleichheiten und Armuts-bedingte Ungerechtigkeit durch neue Standards sozialer Nachhaltigkeit zu bekämpfen. Gemeinsam haben wir neue Standards sozialer Nachhaltigkeit für die Thunfisch-verarbeitende Industrie entwickelt, die unser langfristiges Engagement stärken.

Tropische Thunfischarten, die für die Konservenherstellung verwendet werden, werden in den Tropen fernab der Küste und in den meisten Fällen von Fischereifahrzeugen gefangen, die unter der Flagge von Ländern fahren, deren rechtliche und kulturelle Rahmenbedingungen bestimmte Menschenrechtsaspekte möglicherweise nicht vollständig gewährleisten.

Die Lieferkette der Thunfischindustrie ist eine der längsten und komplexesten der Lebensmittelindustrie, da sie verschiedene Akteure umfasst, von denen die meisten, sowohl was die Fischerei als auch die Verarbeitung angeht, aus Ländern südlich des Äquators stammen. Thunfischarten, die für die Konservenherstellung verwendet werden, werden in den Tropen fernab der Küste und in den meisten Fällen von Schiffen gefangen, die unter der Flagge von Ländern fahren, deren rechtliche und kulturelle Rahmenbedingungen bestimmte Menschenrechtsaspekte möglicherweise nicht vollständig gewährleisten.

Die Pfeiler unserer Partnerschaft

    1. Eine vertiefende Analyse der betrieblichen Maßnahmen in Bezug auf Menschenrechte;
    2. Die Implementierung eines Human Rights Impact Assessment (HRIA) in drei Schlüsselländern unserer Lieferkette: Ecuador, Marokko und Kolumbien;
    3. Die Implementierung eines Managementsystems für Menschenrechte (Due Diligence), um ihre Einhaltung entlang der gesamten Lieferkette zu kontrollieren;
    4. Die Mitteilung der Resultate und der Initiativen;

Aufbau unserer richtlinien zu menschenrechten

Unsere Richtlinien und Vorschriften wurden entwickelt, um die Menschenrechte aller in unseren globalen Lieferketten tätigen Personen zu schützen:

Menschenrechtspolitik

Diese mit Unterstützung von Oxfam ausgearbeitete und 2022 vorgestellte Richtlinie wurde unter Wahrung höchster internationaler Standards im Hinblick auf Menschenrechte konzipiert (die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die Erklärung der IAO über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit, die Leitprinzipien der UN für Unternehmen und Menschenrechte und die Kinderrechtskonvention der UN).

Unsere Menschenrechtspolitik garantiert die folgenden Grundsätze :

  • Ausgewählte und stabile Beschäftigung;
  • Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen;
  • Gesunde und sichere Arbeitsbedingungen;
  • Verbot von Kinderarbeit;
  • Existenzsicherende Löhne;
  • Keine übermäßig langen Arbeitszeiten;
  • Nicht-Diskriminierung, keine unmenschliche Behandlung;
  • Rechte der einheimischen Bevölkerung;
  • Whistleblowing-Kanal

Wistkeblkowing channel – Speak up policy

Wir haben intern sowie bei externen Zulieferern Beschwerde-Mechanismen und entsprechende Bearbeitungsverfahren entwickelt, um ungesetzliches Handeln oder Verletzungen gegen unseren Verhaltenskodex zu melden. Wie in den Richtlinien beschrieben, sollen Personen ermutigt werden, rechtswidrige oder unethische Verhaltensweisen am Arbeitsplatz, die sie beobachten, von ihnen hören oder mutmaßen, eigenständig ihrem Vorgesetzten/Aufseher oder der Personalabteilung zu melden. Ist der oder die Beschäftigte der Meinung, dass keine angemessene Maßnahme zur Lösung des Problems durchgeführt wurde oder er/sie seine Anliegen in anonymer Form übermitteln will, kann er oder sie unsere Plattform Speak Up nutzen.

Verhaltenskodex auf fangschiffen

Wir sind uns bewusst, dass sich unsere Lieferkette über die ganze Welt erstreckt und, dass sich die Anliegen und Interessen unserer Beschäftigten je nach Arbeitsort stark voneinander unterscheiden können. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, mithilfe von Oxfam einen Verhaltenskodex auf Fangschiffen auszuarbeiten, der die Menschenrechtspolitik durch spezifische Verpflichtungen von Menschenrechten für die Seefischerei ergänzt. Dieser Kodex folgt dem Übereinkommen 188 der ILO (die Richtlinien der Internationalen Arbeitsorganisation für Hochseefischer), das die höchsten sozialen und beruflichen Standards für die Fischereiindustrie überhaupt garantiert.

Verhaltenskodex

Der Verhaltenskodex soll ein Leitfaden sein, um unsere ethischen Grundsätze und Grundlagen zu verstehen. Der Verhaltenskodex informiert über unsere Unternehmenskultur und legt die grundlegenden Prinzipien, die Verpflichtungen, die Leitlinien, Praktiken und Verhaltensweisen fest, die von unserem Personal und unseren Handelspartnern erwartet werden.

Der Kodex enthält die folgenden Prinzipien zu Menschenrechten:

  • Diversität, Gleichheit und Inklusion;
  • Menschenrechte und faire Arbeitsbedingungen;
  • Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz;
  • Integrität der Handelsbeziehungen und Fairness in den Beziehungen;
  • Verhältnis zur Gemeinschaft;

Verhaltenskodex für lieferanten

Wir möchten den ökologischen Fußabdruck unserer Tätigkeit und unserer globalen Lieferketten stärken, das Wohl von Millionen von Personen garantieren, deren Unterhalt von unseren Handelsaktivitäten abhängt. Aus diesem Grund haben wir einen Verhaltenskodex für Lieferanten ausgearbeitet, den alle aktuellen und zukünftigen Zulieferer unterzeichnen und die dort verankerten ethischen Maßnahmen einhalten müssen.

Die Einhaltung dieser Kriterien wird über unser Due Diligence-System geprüft. Hat ein Lieferanten Schwierigkeiten, diesen Verhaltenskodex einzuhalten, helfen wir ihm dabei, die Schieflage seines Lieferkettenteils zu untersuchen und die Gründe des Problems zu ermitteln und wirksame Lösungen zu seiner Behebung zu finden.

Human Rights Impact Assessment

Dieses Bewertungssystem basiert auf den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGP) sowie dem OECD-Leitfaden für die Erfüllung der Sorgfaltspflicht für verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln. Es wird von unabhängigen Stellen durchgeführt und enthält sämtliche Stakeholder und Akteure des Sektors (Organisationen des öffentlichen Lebens, Berufsverbände, Gesetzgeber, Lieferanten, Gewerkschaften usw.). Sie zielt darauf ab, die Art und die tatsächlichen Ursachen potenzieller negativer Auswirkungen zu verstehen, die die Unternehmenstätigkeit auf die Rechte der Menschen in der gesamten Lieferkette haben kann. Sie umfasst eine Analyse von Fragen zu :

  • Existenzsicherende Löhne;
  • Geregelte Arbeitszeiten;
  • Gesundheit und Sicherheit;
  • Vertragsbedingungen und Arbeitnehmervereinigung;
  • Whistleblowing-Kanal ;
  • Belästigung und Diskriminierung;

Abschließend legt sie die geeigneten Verfahren und Maßnahmen fest, um die aktuellen und/oder zukünftigen negativen Auswirkungen von Risiken zu verhüten, zu senken und zu beheben.

Phasen der Human Rights Impact Assessment

    1. Analyse der Rahmenbedingungen des Landes und der Thunfisch-Lieferkette
    2. Mapping der Auswirkungen auf die Menschenrechte und die Arbeitssituation durch Gespräche mit Arbeitern
    3. Ursachenforschung mit den Beiträgen der betroffenen Parteien, um Auswirkungen zu bestätigen
    4. Prioritätensetzung und Zuweisung dieser realen oder potenziellen Auswirkungen entlang der Lieferkette
    5. Aufsetzung des Schlussberichts und abschließende Maßnahmen
    6. Entwicklung eines Aktionsplans zur Verhinderung, Milderung und Wiedergutmachung von Auswirkungen auf die Menschenrechte der an der Lieferkette beteiligten Personen.

Due Diligence-managementsystem

Mit Unterstützung von Oxfam haben wir ein Due-Diligence-Managementsystem entwickelt, das sich an den besten internationalen Standards orientiert und es uns ermöglicht, die Einhaltung unserer Unternehmensrichtlinien und -kodizes (intern und extern) zu bewerten, zu überwachen und zu beurteilen.

Wir können nun die Lieferanten nach ihrer Risikostufe ordnen und dabei 3 Elemente berücksichtigen:

  • Die Bewertung der Risikostufe des Landes, in dem sich unser Lieferant befindet
  • Die Schwere und Wahrscheinlichkeit negativer realer oder potenzieller Folgen
  • Die strategische Bedeutung des Produkts oder der Dienstleistung und/oder des Lieferanten für unser Gesamtgeschäft

Je nach Risikostufe wird die Bewertung der Lieferanten auf unterschiedliche Weise durchgeführt:

  • über Fragebögen für Lieferanten mit niedrigem Risiko
  • Folgenabschätzungen für Lieferanten mit mittlerem Risiko
  • Vollständige Folgenabschätzung vor Ort für Hochrisikolieferanten

Seit 2019 haben wir im Rahmen unserer Strategie für nachhaltige Entwicklung sowohl in Manta (Ecuador) als auch in Agadir (Marokko) Projekte in den Bereichen Bildung und Gesundheit für unsere Mitarbeiter und ihre Familien entwickelt.

Wir glauben an die Möglichkeit, positiv zum Wohl unserer Gemeinschaften, in denen wir tätig sind, beizutragen. Deshalb verpflichten wir uns, für sie eine fairere und bessere Zukunft zu realisieren.