Unsere partnerschaft mit dem WWF

1. Nachhaltigere beschaffung:

• Wir haben uns dazu verpflichtet, bis 2024 100°% unseres Einkaufs von Gelbflossen-Thun und Echtem Bonito aus MSC-zertifizierter Fischerei und/oder glaubwürdigen und vollständigen Verbesserungsprojekten (FIPs) zu beziehen. Im Zeitraum Januar-Dezember 2023 haben wir das wichtige Resultat von 93,7°% des Thunfisch-Bezugs aus diesen Bereichen
• Um die Standards der nachhaltigen Fischereiwirtschaft zu erhöhen, haben wir uns mit dem WWF noch ehrgeizigere Ziele zur Herkunft unserer Rohstoffe gesetzt. Nach diesen Kriterien verpflichtet sich unser Unternehmen, seine Rohstoffe nicht von überfischten oder von Überfischung gefährdeten Beständen zu beziehen und stattdessen eine effektivere Fischereiwirtschaft mit geringeren Auswirkungen auf andere Arten und Ökosysteme zu bevorzugen, sowie die geltenden Gesetze und Vorschriften in Bezug auf Fischereiwesen und Menschenrechte in seiner gesamten Lieferkette einzuhalten. Im Einklang mit dieser Philosophie bezog Bolton Food 2023 bereits 87,3°% seines Thunfischs aus nachhaltiger Fischerei.
• Parallel zu unseren Bemühungen, den Bezug von Thunfisch aus nachhaltigen Quellen noch weiter zu stärken, hat Bolton Food 2023 an den vom WWF initiierten Kampagnen GTA (Global Tuna Alliance) und TUPA (Tuna Protection Alliance) mitgewirkt, die über den kritischen Zustand des Gelbflossen-Thuns im Indischen Ozean aufklärten, dessen Bestand schon seit Langem überfischt wird. Um dem etwas entgegenzustellen haben wir beschlossen, den Bezug dieses Fisches bis 2025 (im Vergleich zu 2020) um 30°% zu reduzieren und stattdessen nachhaltige und gesunde Bestände zu bevorzugen. Laut den Angaben des Wissenschaften Beirats der Kommission für den Thunfisch aus dem Indischen Ozean (IOTEC), ein zwischenstaatliches Gremium für die Befischung des Thunfischs und artverwandter Fische, muss eine Senkung des Fangvolumens des Gelbflossen-Thuns um 30°% (gegenüber 2020) durch nachhaltigere Fangpraktiken erfolgen, um die Möglichkeit um 67°% zu erhöhen, dass der Bestand bis 2030 wieder gesundet (das sind ca. zwei Generationen) Wir haben einige Erfolge auf diesem Weg vorzuweisen und 2023 aus diesem Weltteil 67°% weniger Fisch im Vergleich zu 2020 bezogen.
• Ähnliche Verpflichtungen sind wir auch für andere Fischarten (Makrelen, Sardinen, Lachse) eingegangen.

2. Advocacy und strategieänderung:

Um die gesamte Industrie zur Nachhaltigkeit hinzuwenden und positive Änderungen in den globalen Lieferketten anzustoßen, setzen wir uns zusammen mit dem WWF für eine verantwortungsbewusstere Fischerei bei den regionalen Fischereiorganisationen (RFO) ein.
Die Zielstellungen unserer Advocacy beziehen auch Aspekte wie Rückverfolgbarkeit, Transparenz und Bewahrung der Meeresumwelt mit ein.

3. Rückverfolgbarkeit und transparenz:

Rückverfolgbarkeit ist ein grundlegendes Instrument, um eine transparente Erhebung und Analyse von Daten zu garantieren.

2015 waren wir das erste Unternehmen in Italien und eines der ersten weltweit, das für sein Nachverfolgbarkeitssystem vom DNV die internationale Zertifizierung ISO 22005 (System zur Rückverfolgbarkeit der Lebensmittelkette) erhielt. Mit dem festen Vorsatz, die Kommunikation und die Transparenz gegenüber unseren Konsumenten zu verbessern, haben wir ein neues Echtzeit-Online-Rückverfolgbarkeitssystem an den Start gebracht. Zu den hier abrufbaren Informationen für jedes am Markt erhältliche Produkt des Sortiments Rio Mare und Saupiquet gehören die Art des Thunfischs, die verwendete Fangmethode, das Weltmeer und die FAO-Ursprungsregion, der Name des Schiffs und der Verarbeitungsstandort. Die Verbraucher können auf der Seite den Produktcode eingeben, um sämtliche Informationen zum Produkt erhalten, die von unabhängiger Seite zertifiziert wurden.

Im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit dem WWF haben wir außerdem beschlossen, die Rückverfolgbarkeitsdaten von Schiffen unserer Flotte in Echtzeit zu veröffentlichen. Die dazugehörige Karte stützt sich auf Daten von Global Fishing Watch, einer technologiegestützten Initiative, die Informationen öffentlich macht und Analysen zur Hochseefischerei liefert. Die Daten der Schiffe werden von einem unabhängigen Analyseunternehmen ausgewertet.

Dazu publizieren wir jedes Jahr ein vollständiges Verzeichnis aller unserer Schiffe, von denen wir beliefert werden.

Im Oktober 2022 waren wir Gründungsmitglied des neuen Global Dialogue on Seafood Traceability (GDST), einer ständigen, unabhängigen Organisation unter dem Vorsitz führender Player in der Industrie. Ziel von GDST ist es, die freiwilligen Praktiken in der Branche zu koordinieren, um eine interoperable Rückverfolgbarkeit im Bereich der Fischereiprodukte zu fördern. Zu diesem Zweck hat die Organisation eine Reihe von Standards und Leitlinien für Rückverfolgbarkeitssysteme für Fischerzeugnisse eingeführt. Unsere Vertreter haben eine aktive Rolle in der Organisation inne und haben der Initiative viel Input verliehen, indem sie Daten unserer Rückverfolgbarkeitssystem beisteuerten und Potenzial für die Zukunft identifizierten.

4. Sozialverträglichkeit und arbeitsrechte:
Unser Unternehmen arbeitet mit Oxfam zusammen, um neue Standards für Sozialverträglichkeit im Bereich der Fischereiindustrie zu begründen. Ziel ist es, eine faire und korrekte Lieferkette zuzusichern, die die Achtung der Menschenrechte, Inklusion, Geschlechtergleichheit und sichere Arbeitsbedingungen für alle beteiligten Arbeitnehmer garantiert. Wir setzen uns dafür, unsere Richtlinien zu Menschenrechten einzubringen und die Risiken in unseren Beschaffungsketten umfassend zu bewerten.

5. Aufklärung- und bildungsinitiativen:

Diese Partnerschaft soll auch dazu dienen, die Verbraucher und andere Akteure am Markt über die Notwendigkeit der nachhaltigen Beschaffung und den Konsum nachhaltiger Fischereiprodukte aufzuklären.

Indem wir unsere Verbraucher über die Rolle der Weltmeere und ihrer Ökosysteme sensibilisieren, möchten wir den empfundenen Wert des Thunfischs erhöhen und sie in die Maßnahmen zum Schutz unserer Meere einbinden.

Die Kampagne „Insieme per gli oceani“ (Zusammen für die Weltmeere) wurde zum ersten Mal 2018 gestartet und ist nun in 11 Ländern aktiv. Bannerträger und Maskottchen der Anstrengungen und Maßnahmen unserer Partner war die Zeichentrickfigur Ondina, die die Verbraucher über die ökologischen Probleme der Ozeane und unser Engagement aufklärt.

2020 wurde in Italien ein Schulprojekt als grundlegendes Element der Initiative „Insieme per gli oceani“ auf den Weg gebracht. Ziel ist es, junge Menschen für eine Kultur der Nachhaltigkeit zu gewinnen, denn nur durch konstante Aufklärungsarbeit für Umweltschutz und Nachhaltigkeit können wir Änderungen im Verhalten und den Entscheidungen eines jeden anstoßen, um eine bessere, reichhaltigere, grünere, gesündere und fairere Zukunft für die jungen Generationen zu ermöglichen. Das Projekt richtet sich an Kindern zwischen 7 und 10 Jahren, an ihre Familien und die Lehrkräfte und soll dazu beitragen, die aufkläremde Rolle der Kommunikation unserer Partnerschaft zu stärken und Anreize für Kinder zu schaffen, sich im Kampf für die großen globalen Herausforderungen der Weltmeere einzusetzen.

Seit 2023 ist die Geschichte eines Mädchens und des Ozeans auch in Form eines Theaterstücks für Kinder ab 3 Jahren zu sehen, das in drei italienischen Städten, Rom, Mailand und Neapel, gezeigt wurde.

6. Projekte im umweltschutz:

Unsere Partnerschaften zielen überdies darauf, größere Wirkung bei Bewahrungs- und Umweltschutzprojekten zu entwickeln. So unterstützen wir ein Projekt des WWF in Ecuador, um die Ökosysteme der Mangroven und ihre Artenvielfalt zu bewahren. Das Projekt soll die Mangrovenwälder und die Gemeinschaften der Ureinwohner im Golf von Guayaquil in Ecuador schützen. Konkret geht es darum, die Erneuerung nationaler Schutzgewährungen des 6093 ha großen Mangrovengebiets anzustrengen und diese Schutzzone auf über 8000 ha auszuweiten.

In den 1970er und 1980er Jahren hat sich die Fläche der Mangrovenwälder aufgrund von Entwaldungsmaßnahmen stark verringert, weil Platz für Garnelenaufzuchten geschaffen wurde. 31°% der Mangrovenwälder im südamerikanischen Pazifik liegen in Ecuador, davon allein 80°% im Golf von Guayaquil.

Zusammen mit dem WWF unterstützen wir die indigene Bevölkerung dieser Breiten mit technischer Ausrüstung, um die Wirksamkeit bzw. Erneuerung der Schutzgewährungen für die Mangrovenwälder anzustrengen, die von der ecuadorianischen Regierung als Schutzzonen ausgewiesen sind. Schließlich kofinanzieren wir Maßnahmen zur Begrenzung dieser Gebiete und spenden technische Ausrüstung und Radiogeräte, um die Urbevölkerung besser in die Lage zu versetzen, die Mangroven zu überwachen, kontrollieren und zu schützen.

Die Mangrovenwälder sind eine grundlegende Ressource für den Planeten. Dank ihrer Fähigkeit, CO₂ in der Atmosphäre zu verringern, erweisen sie sich als unschätzbarer Faktor im Kampf gegen CO₂-Emissionen.

Gemeinsam mit den Kelp- und Neptungraswiesen bilden sie den sogenannten blauen Wald, eine relativ unbekannte natürliche Ressource, der aber eine fundamentale Rolle im Kampf gegen den Klimawandel zukommt.